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Motueka, Abel Tasman National Park:  Sonntag, 08. Februar - Donnerstag, 12. Februar
Über den 'Lewis Pass' ging es am Sonntag bei brütender Hitze auf einer wunderschönen Strecke zu unserer letzten Station auf der Südinsel nach Motueka, das uns als Ausgangspunkt für die Erkundung des 'Abel Tasman National Park' an der Nordküste dienen sollte. Der Highway schlängelte sich zunächst über den 905 Meter hohen Pass mit seinen lichten Buchenwäldern, bevor er sich dann in engen Kurven das 'Maruia Valley' zuerst nach Westen und später nach Norden hinabwindet. Die Straße verläuft hier direkt auf der erdbebenreichen Störzone der Südinsel, wo die Pazifische Kontinentalplatte auf die Australische Platte trifft. Ein eindrucksvolles Zeugnis dieser enormen seismischen Aktivität konnten wir direkt am Straßenrand beobachten. Kurz bevor der 'Maruia River' in den 'Buller River' mündet, schuf ein starkes Erdbeben vor einigen Jahren über Nacht die eindrucksvollen 'Maruia Falls'. Die zweite Attraktion der Gegend, die 110 Meter lange Schwingbrücke über die 'Upper Buller Gorge' mussten wir leider kurzfristig aus unserem Programm streichen, weil ein tragischer Unfall zur vorübergehenden Schließung der spektakulären Hängebrücke geführt hat. Der reißende Gebirgsfluss bietet alles, was sich abenteuerliebende Wassersportler wünschen und deshalb bevölkerten unzählige Kajaks, Wildwasser-Schlauchboote und Holzflöße an diesem heißen Sonntag den Fluss. Je näher wir unserem Ziel Motueka und der Nordküste kamen, desto wärmer wurde es. Im 'Mot Valley' kamen wir dann in eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Zone. Aufgrund der klimatischen Gunstlage werden hier allerhand Sonderkulturen angebaut: Wein, Tabak, Tee, Hopfen, alle Sorten von Steinobst und natürlich Kiwis. Die Stadt Motueka ansonsten größtenteils vom Tourismus geprägt. Viele Neuseeländer verbringen an den herrlichen Stränden der Nordküste der Südinsel ihren Jahresurlaub. Wir hoffen, dass es jetzt nach dem Ende der offiziellen Schulferien etwas ruhiger zugeht...

Den wunderschönen Montag nutzten wir nach dem Motto "Erst das Vergnügen, dann die Arbeit". Mit dem Wassertaxi ließen wir uns am frühen Morgen von Marahau in die 'Anchorage Bay' im Abel Tasman National Park chauffieren. Zwar lagen in der Bucht einige Segelboote vor Anker, doch im Prinzip hatten wir das herrliche Stück Strand für uns alleine und konnten deshalb ungeniert im Wasser herumtoben. Gestört wurden wir nur hin und wieder von einigen wenigen Wanderern, die auf dem 51 Kilometer langen 'Abel Tasman Coastal Track' unterwegs waren. Die Bucht und die zugehörige spartanische Übernachtungshütte ist meist deren erste Station auf diesem einmaligen Weg durch den dichten Buschwald vorbei an goldfarbenen Stränden und blaugrün schimmerndem Meer. Während Nina Sandburgen baute und eifrig ihre Schwimmkünste verbesserte, konnte Sara endlich die Schnorchelausrüstung vom Christkind ausprobieren. Karin genoss den strahlenden Sonnenschein und freundete sich mit den unvermeidlichen Sandflies an und Jochen versuchte (mit wenig Erfolg) den Felsenspringern von Acapulco nachzueifern. Der Rückweg musste dann jedoch zu Fuß bestritten werden. Vier Stunden lang ging es auf dem landschaftlich äußerst reizvollen, aber eben 13 Kilometer langen Weg zurück nach Marahau. Dank der überwältigenden Ausblicke und einigen weiteren Badestopps an kleineren, paradiesisch schönen Buchten marschierten Nina und Sara ohne Murren bei tropischer Hitze die große Distanz bis zurück zum Ausgangsort unserer Bootstour vom Morgen.

Beim Ausflug nach Kaiteriteri zum 'Split Apple Rock' mussten wir leider feststellen, dass einer unserer Autoreifen einen Schaden aufweist. Um der Sicherheit willen brachen wir die Tour vorzeitig ab und verabredeten in Motueka einen Termin beim Reifendoktor, der uns empfahl das kaputte Pneu auszutauschen. Während der Honda also den Nachmittag beim Reifenmonteur verbrachte, vergnügten wir uns bei strahlendem Sonnenschein am Pool auf dem Campingplatz. Der Held von Reifenhändler hatte natürlich prompt einen falschen Reifen geordert und so mussten wir auch am Mittwoch auf unseren fahrbaren Untersatz verzichten, statt dem Bad in der 'Tasman Bay' mussten wir mit dem Swimmingpool vorlieb nehmen und im Städtchen gemütlich einen Capuccino schlürfen. Nachdem unser fahrbarer Untersatz wieder hergestellt war, freuten wir uns auf den Donnerstag, als letzten Tag in diesem kleinen Paradies. Leider behielten die sonst so wenig treffsicheren neuseeländischen Meteorologen diesmal recht. Die prognostizierten Niederschläge waren so heftig wie angekündigt. Wir mussten uns mit Postkarten schreiben, Saras Zahngymnastik und einer warmen Suppe über den Tag retten. Wir sind mal gespannt, was der morgige Freitag, der 13. für Überraschungen bereithält. Nicht unbedingt das beste Datum für eine Fährpassage...


DIE BESIEDLUNGSGESCHICHTE NEUSEELANDS

Die Geschichte Neuseelands ist zwar recht kurz, dafür aber rasant und und zum Teil immer noch nicht ganz geklärt. Außer Frage steht, dass die ersten Besiedler Neuseelands zwischen 1000 und 1200 n. Chr. übers Meer gekommen sind. Allgemein gelten die Maori als erste Siedlergeneration auf der Nord- und Südinsel. Noch immer geistert jedoch der Mythos der 'Morimori' durch die Literatur. Dieses friedliche, aus Melanesien stammende Volk soll bereits vor den Maori nach Neuseeland gekommen und von den polynesischen Eroberern ziemlich rücksichtslos ausgerottet worden sein. 1642 kamen dann die ersten Europäer nach Neuseeland. Niederländische Schiffe aus Indonesien (damals Niederländisch Ostindien) landeten auf der Suche nach dem "großen Land im Süden" und den dort vermuteten Schätzen in der 'Golden Bay' vor der Südinsel. Der Kommandant dieser Schiffe hieß Abel Tasman, nachdem der Nationalpark südöstlich der 'Golden Bay' dann auch benannt wurde. Als Tasmans Schiff in der Bucht ankerte, erschienen die Maori in ihren Kanus, um die klassische Frage zu stellen: Freund oder Feind? Die Holländer verstanden nicht recht, bliesen zum Angriff und wurden schließlich von den zahlenmäßig überlegenen Ureinwohnern vertrieben. Tasman hielt sich fortan von der Küste fern, ließ jedoch den zukünftigen Namen der Inseln zurück: "Nieuw Zeeland". Erst 1769 erneuerten der englische Entdecker James Cook und der Franzose Jean de Surville den Kontakt mit den Inseln und den Eingeborenen. Europäische Schiffe und ihre Besatzungen nutzten die natürlichen Häfen der Nordinsel um sich zu erholen und um ihre Vorräte aufzufrischen. Ab 1790 gründeten Walfänger und Robbenfänger an den Küsten der Nord- und Südinsel erste Siedlungen und 1814 wurde mit der Gründung einer Missionsstation in der 'Bay of Islands' die Grundlage für die Einverleibung Neuseelands als englische Kolonie (1840) geschaffen.

Jochen


 

 
Lower Hutt bei Wellington:  Freitag, 13. Februar - Sonntag, 15. Februar
Mit einem richtigem Sauwetter verabschiedete sich am Freitag die Südinsel von uns. Während bei der Abfahrt in Motueka am Morgen noch die Sonne schien, zeigte sich das sonst so sonnige Nelson regnerisch und auch die weiteren Durchgangsstationen bis zur Fährstation Picton machten wettermäßig nicht unbedingt für sich Werbung. So fuhren wir nach acht schönen und erlebnisreichen Wochen auf der Südinsel doch einigermaßen zügig und gern auf die Interislanderfähre. Wieder war die Überfahrt über die 'Cook Strait' ziemlich ruppig und so mancher gewaltige Brecher krachte gegen den Bug der altehrwürdigen 'Arahura'. Sara nutzte die Schifffahrt um sich eines weiteren Milchzahns zu entledigen, Nina bekämpfte die aufkommende Seekrankheit mit einem Nickerchen und Karin schmökerte, man sollte es nicht glauben, in einem Thriller über eine Schiffsentführung. Auch Wellington präsentierte sich bei unserer Ankunft nicht gerade gastfreundlich. Gerade mal 17°C zeigte das Thermometer. Zum Glück war unsere Cabin mit einen Heizlüfter ausgestattet.

Am Samstagnachmittag statteten wir dem tollen 'Te Papa'-Museum einen zweiten Besuch ab, bevor es am Abend zum Saisonauftakt der 'Wellington Hurricanes' ins schmucke Westpac Stadium ging. Die Rugbyprofis der Hurricanes starteten mit einem Spiel gegen die australische Mannschaft der 'Waratahs' in die Super 14-Runde und haben sich für 2009 fest den Titelgewinn vorgenommen, nachdem man im letzten Jahr äußerst unglücklich gegen den späteren Sieger, die 'Canterbury Crusaders' aus Christchurch im Halbfinale ausgeschieden war. Allerdings erhielten die sturmerprobten Hurricanes gegen den Vorjahreszweiten aus Australien heftigen Gegenwind und mussten sich nach völlig verpatzter erster Halbzeit knapp mit 22:26 geschlagen geben. Den vier neuen Fans aus Deutschland war's egal. Die Stimmung im und ums Stadion und der unbekannte neuseeländische Nationalsport beeindruckten außerordentlich.

Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre und wir zelebrierten ihn in typischer Kiwimanier. An der 'Days Bay', die Skyline der Hauptstadt im Blick, verbrachten wir einen relaxten Nachmittag mit Strandspaziergang, Picknick, Ballspielen, Lesen und Kinderspielplatz und am Abend gab es leckeres BBQ. Dazu stimmten wir uns mit einem weißen 'Pinot Gris' von der Hawkes Bay auf unser morgiges Ziel ein.