Besucherzähler gratis

Besucher seit 10/2008


Aktuelles
1. Woche
2. Woche
3. Woche
4. Woche
5. Woche
6. Woche
7. Woche
8. Woche
9. Woche
10. Woche
11. Woche
12. Woche
13. Woche
14. Woche
15. Woche
16. Woche
17. Woche
18. Woche
19. Woche
20. Woche
21. Woche
Gästebuch
Kontakt
FCGermaniaBargau

 

 

 

Waikari, Canterbury Plains:  Samstag, 27. Dezember - Dienstag, 30. Dezember
Knappe zwei Stunden südlich von Kaikoura machten wir uns auf die Suche nach dem kleinen Ort Waikari, den uns unsere Bretzfelder Freunde Ellen und Thomas ans Herz gelegt hatten. Vom ersten Augenblick unserer Ankunft bei Familie Fricker merkten wir, dass wir hier eine ganz besondere Form der Reiseerfahrung machen würden. Mit welcher Herzlichkeit und Unkompliziertheit wir aufgenommen wurden, hat uns völlig begeistert. Urs und Ursula sind vor ca. 16 Jahren mit ihren drei Kindern aus der Schweiz hierher ausgewandert und haben sich in dieser Zeit ein kleines Paradies geschaffen. Der gelernte Schreiner Urs hat sich eine Werkstatt (die beiden Opas hätten ihre wahre Freude) eingerichtet, ein wunderschönes Haus mit viel Holz gebaut und neben seiner Alpapaka-Zucht widmet er sich mit großer Leidenschaft und Knowhow seinem farmähnliches Anwesen. Ursula hat sich als Bäckerin einen Namen gemacht und ist jeden Samstag mit einem Stand auf dem Markt des nahen Städtchens Amberley vertreten, wo sie wundervolle Brotvariationen verkauft. Nach acht Wochen Weißbrot war es für uns natürlich eine Offenbarung mal wieder in den Genuss von heimischem Schwarzbrot zu kommen. Allerdings war dies noch nicht die letzte große Überraschung, die wir hier in Waikari, abseits des gewohnten Touristenstroms machen durften. Untergebracht waren wir in einer kleinen, gemütlichen Cabin direkt neben dem Wohnhaus, die Urs für Besucher selbst gebaut hat. Ansonsten wurden wir wie gute, alte Bekannte aufgenommen und durften uns schnell wie Familienmitglieder fühlen. Außer uns weilte noch ein anderer Gast aus Deutschland bei den Frickers. Bernd aus Nordhausen (Thüringen) war von Urs und Ursulas Sohn Simon eingeladen, um die Fliesen in seinem neu erbauten Haus zu verlegen.

Am Sonntagmorgen wartete bereits die nächste große Überraschung auf uns, denn zufälligerweise wurde in der Nacht Urs und Ursulas erstes Enkelkind Finn Ryan geboren und so herrschte natürlich im ganzen Haus großer Trubel und Freude. Komplettiert wurde der "Glückstag" dann durch das Angebot Bernds Jochen mit zum Golfen zu nehmen! Ein lang gehegter Wunsch ging also in Erfüllung. Auf dem wunderschönen Golfplatz von Amberley mit Blick auf den Strand und das Meer drehte man eine vierstündige 18-Bahnen-Runde und Bernd (Handicap 30) gab Jochen einen umfassenden Einführungskurs in Sachen Golf. Es war ein unvergessliches Erlebnis und hat große Lust auf "mehr" gemacht! Zu Hause hatte Karin inzwischen die Verantwortung fürs Abendessen für die Großfamilie übernommen und überraschte alle mit köstlichen, selbstgemachten Spätzle, Geschnetzeltem und Salat. Nina und Sara erfreuten sich an den vielen Tieren auf dem Hof, halfen Urs und Ursula fleißig beim Gießen und beim Striegeln der Kühe und sorgten am Klavier für Unterhaltung. Auch ohne Wale, ohne Vulkane oder ohne Attraktionen - das war mit Sicherheit einer der schönsten Tage, die wir bisher hier in Neuseeland erleben durften!

Von Waikari aus machten wir am Montag einen Tagesausflug nach Hanmer Springs, einem Bergstädtchen (im Winter auch mit einem eigenen Skigebiet) mit heißen Thermalquellen inmitten eines üppig grünen Kiefern- und Redwoodwaldes. Weil es wieder unbarmherzig heiß war, verzichteten wir auf die geplante Wanderung und widmeten uns gleich dem Badevergnügen. Die Besitzer des 'Hamner Springs Thermal Reserve' haben aus dem ehemaligen therapeutisch genutzten Kurbad ein fantastisches Wasserparadies für Kinder und Erwachsene geschaffen. In zig verschieden warmen Pools, Becken, Flüsschen und auf den wilden Wasserrutschen konnten wir uns vergnügen und prächtig relaxen. Weil Schattenplätze jedoch rar waren, mussten wir gehörig aufpassen, denn die Sonne hier hat eine unheimliche Kraft und wird von allen gefürchtet. Außerdem beobachteten wir im 'Thrillseeker Canyon' die ersten Adrenalinjunkies beim Bungee-Jumping und Jetboating auf dem Waiau River. Wir wurden Zeugen, wie eine elfjährige (!) Südafrikanerin den Sprung von der 39 Meter hohen Brücke wagte. Karin und Jochen waren aufgrund ihrer eigenen (nicht vorhandenen) Bungee-Erfahrung beeindruckt und Sara konnte es nicht fassen. Nina dagegen meinte trocken: "Wenn ich danach ein Eis bekomme, mache ich das auch!"

Das tolle Wetter ermutigte uns am Dienstag noch einmal einen Anlauf beim Whalewatching in Kaikoura zu starten. Dieses Mal hatten wir endlich Glück und wir durften rausfahren. Die äußerst bewegte See plagte zwar unsere Mägen gewaltig, die Spermwale, die wir am Anfang zu Gesicht bekamen, waren davon jedoch völlig unbeeindruckt und schliefen gelangweilt an der Wasseroberfläche. Erst als einige Papiertütchen gefüllt waren und wir zur großen Freude von Nina und Karin bereits die Rückfahrt angetreten hatten, erhielt der Skipper einen Funkspruch und raste plötzlich und ohne Vorwarnung volle Kraft voraus. Wer Pech hatte und ungünstig stand, wurde klitschnass und fast über Bord geschleudert, doch das waghalsige Manöver lohnte sich. In klassischer Walmanier tauchte ein grauer Riese ab und präsentierte zum Abschied sein bestes Stück, die Fluke.

Am Mittwoch war eigentlich die Abreise geplant, doch der Abschied von der liebgewonnenen Familie Fricker fiel äußerst schwer und nur ganz halbherzig packten wir unseren Krempel zusammen. Als Karin feststellte, dass Ursula mit ihren Backarbeiten für den Markt in Amberley begann, gab es kein Halten mehr. Die Abreise nach Christchurch wurde auf den späten Nachmittag verschoben und Karin, Nina und Sara halfen eifrig in der Backstube mit und zauberten zusammen mit unserer Gastgeberin wunderbar duftende Rosmarin-Knoblauch-Foccacia, Tessiner Brot, Stangerlbrot, Früchte- und Walnussbrot, Zimtschnecken und Hefezöpfe, während Jochen dem Hausherrn ein wenig beim Hobeln und beim Einfangen der Alpakas half. Zum Mittagessen gab es eine schmackhafte Gemüsesuppe und dazu Proben der selbstproduzierten Brotköstlichkeiten. Selten haben wir auf unserer Reise ein Lunch so genossen, doch danach mussten wir in den "sauren Abschiedsapfel" beißen. Schweren Herzens, aber mit der Gewissheit neue Freunde gefunden zu haben, verließen wir Waikari und nahmen Kurs auf das nur eine Stunde entfernt liegende Christchurch.


 

 
Christchurch, Canterbury:  Mittwoch, 31. Dezember - Samstag, 03. Januar
In der größten Stadt der Südinsel (ca. 350 000 Einwohner) begingen wir den Jahreswechsel. Unser Quartier hatten wir in einer Cabin im 'South Brighton Holiday Park' unweit des Strandes bezogen. Nach einer gemütlichen Brotzeit im Botanischen Garten ließen wir uns auf dem Pflaster des 'Cathedral Square' nieder, genossen den lauen Sommerabend und das traditionelle Open Air-Konzert anlässlich des 'New Year Eve'. Vier Bands unterschiedlicher Stilrichtungen verkürzten uns die Zeit bis zum Neujahrsfeuerwerk, das von einem schottischen Dudelsackspieler und den Glocken der Kathedrale von Christchurch eingeläutet wurde. Von Christchurch aus wünschen wir allen Verwandten, Freunden, Bekannten und Kollegen ein glückliches und gesundes Jahr 2009!

Den Neujahrstag begingen wir dann am Strand. Zuvor hatten wir uns kräftig ausgeschlafen, mit Sara ein wenig Mathematik gebüffelt und die Mittagshitze vorbei gehen lassen. Nach einer kurzen Fotosafari zum Christchurcher Hafen Lyttelton ging es an die Sumner Beach. Der Feiertag und die anhaltende Hitze sorgten dort für mächtig Trubel. Weil die Wasserqualität (Algen) und -temperatur nicht so ganz unseren Anforderungen entsprach, nutzten wir die Zeit um die sportlichen Strandaktivitäten intensiv zu beobachten. Wir sahen Rugby, Fußball, Frisbee, Volleyball, Tennis und vor allem Cricket spielenden Neuseeländern zu. Die Regeln des, dem us-amerikanischen Baseball nicht unähnlichen Schlagspiels waren aus der reinen Beobachterrolle heraus nicht ganz nachzuvollziehen. Jochen hat sich jedoch fest vorgenommen auch dieses urbritische Geheimnis noch zu enträtseln. Gerüchten zufolge spielen in Christchurch zur Zeit die West Indischen Inseln gegen Neuseelands 'Black Caps'.

  

CHRISTCHURCH - Ein Stück England im Südpazifik

Christchurch hat 350 000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt Neuseelands und das unumstrittene urbane Zentrum der Südinsel. Es liegt in der Region Canterbury an der Ostküste nördlich der Banks Peninsula. Der urenglische Name der Region und die unzweifelhafte englische Erscheinungsweise der Stadt, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um ein echtes Stück Neuseeland handelt. Die Landschaft um Christchurch bietet ein lebendiges Gemälde aus üppiger Landschaft, einer bewegten Küste und türkisblauen Seen. Im Hintergrund thronen als Kulisse die grandiosen Gipfel der Southern Alps, die man jedoch nur an klaren Tagen sehen kann.

Die Besiedlung der Stadt wurde um 1850 systematisch von der anglikanischen Kirche in England forciert und von den strengen Regeln des Puritanismus begleitet. So entstand ein charmantes Kleinod neogotischer Architektur mit sauber herausgeputzten Parks und herrlichen Holzvillen aus der Gründerzeit. Die Errungenschaften der Moderne und die Industrialisierung sind an Christchurch jedoch nicht spurlos vorüber gegangen und so präsentiert sich die Metropole heute als administratives, kulturelles und wirtschaftliches Herz der Südinsel. Inzwischen hat auch die Zahl der Pubs die der Kirchen übertroffen, so dass man es sich trotz des streng klingenden Stadtnamens durchaus gemütlich machen kann.

Jochen

Bevor es am Freitag zur Stadtbesichtigung ging, wurden zunächst Saras Englischkenntnisse vertieft. Danach war Sightseeing angesagt. Zentraler Punkt der englischen Bilderbuch-Metropole ist der 'Cathedral Square', wo wir bereits die Silvesternacht verbracht hatten. Hier steht die anglikanische Kathedrale aus der Gründerzeit und zusammen mit ein paar anderen alten Steingebäuden bildet sie einen schönen Kontrast zu den stillosen Hochhäusern der Banken. Mit der restaurierten Tram verschafften wir uns zunächst einen Überblick, um später die Stadt zu Fuß zu erkunden. Dabei ging es zum 'Arts Centre', einem ehemaligen College, das inzwischen den einheimischen Künstlern und geschäftstüchtigen Händlern als verwinkeltes Einkaufszentrum dient. Auf dem Flüsschen Avon, das sich malerischen durch den Innenstadtbereich schlängelt, ziehen Stocherkähne gemächlich ihre Bahnen. Zum Glück ersparen einem die hiesigen 'Gondolieri' den Gesang ihrer venezianischen Berufskollegen. Um den Multikulti-Mix perfekt zu machen, beschlossen wir die Stadtbesichtigung mit 'original bayrischer Bratwurst' unter weiß-blauen Rautenbanner und Neuschwansteinposter, gönnten uns zum Nachtisch 'Italian Gelatti' (serviert von einer deutschen Studentin) und spülten mit einem selbstgebrauten, neuseeländischen Bier in der trendigen Brauereikneipe 'Dux de Lux' nach.

In der Nacht zum Samstag hatte über Christchurch ein kräftiges Gewitter getobt. Am Morgen schien dann zwar wieder die Sonne, doch mit zunehmender Zeit bauten sich die Wolken bereits wieder zu großen Gewittertürmen auf. Trotzdem machten wir uns auf den Weg zu einem Tagesausflug auf die Banks Peninsula, wo wir dem Städtchen Akaroa einen Besuch abstatten wollten. Um das Zentrum der bergigen Banks-Halbinsel gruppieren sich viele kleine Buchten, so dass sie aus der Vogelperspektive wie ein großes Zahnrad aussehen müsste. Akaroa liegt an einer dieser Buchten, die von einer Hector-Delfin-Kolonie bevölkert wird. In dem altmodischen Touristenstädtchen, das von französischen Siedlern Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde wir beim Bummeln von einem Regenguss überrascht, der sich schnell zu einem heftigen Gewitter auswuchs und unsere Chance auf das Entdecken lebender Delfine wieder ein mal zunichte machte.